Autor unbekannt
Ich bin doch dankbar, mag der eine oder andere jetzt vielleicht anführen. Ich habe ein Dach über dem Kopf, habe genug zu essen, bin gesund und darf arbeiten. Klar bin ich dankbar. Was denn sonst?
Aber fühlen wir uns wirklich dankbar oder sagen wir einfach nur danke?
Imgard Erath meinte: Dank ist eine Geste der Höflichkeit, Dankbarkeit eine Gabe des Herzens.
In meinen Augen reflektiert dieser Satz auf wunderbare Weise, warum Dankbarkeit für uns gerade jetzt so wichtig ist.
Ein Dank(e) ist schnell ausgesprochen. Fast so schnell, wie jenes für uns Schweizer so typische: „Wiä gahds?“, wenn wir einen Bekannten oder Kollegen zufällig treffen.
Manchmal sage ich dann, einfach so aus Neugierde auf die Reaktion meines Gegenübers: „Nid guäd.“ Verdutzte Blicke sind in der Regel die Folge, da ich mit meiner Antwort die stillschweigende Regel breche, die da lautet, dass wir immer mit „Guäd“ auf diese Frage antworten sollten.
Was ich damit sagen will, das Interesse hinter diesem „Wiä gahds“ ist oft gleich gross, wie die empfundene Dankbarkeit hinter unserem Danke.
Wirkliche Dankbarkeit wäre, um bei meinem Vergleich zu bleiben, wenn dieser Kollege oder Bekannte sich Zeit für mich nehmen und mir zuhören würde.
Somit würde er Mit-Gefühl zeigen, womit wir wieder bei Imgard Erath wären. Dankbarkeit ist, wie es auch Mitgefühl oder Trost sind, immer eine Herzensangelegenheit und somit ist sie fühlend und nicht denkend.
Dankbarkeit
ist das
Gefühl,
wenn sich das
Herz
erinnert.
Wer positiv fühlt, kann nicht negativ denken. Nicht in jenem Moment des Fühlens.
Dankbarkeit ist positives Fühlen.
Je öfter wir also dankbar sind, umso positiver und demzufolge glücklicher und zufriedener sind wir. Daraus resultiert Optimismus.
Optimisten wiederum sagen, sie wären Glücksverwöhnt und damit haben sie wohl recht. Nicht, weil sie mehr Glück haben, sondern weil sie mehr Glück fühlen als andere. Sich diesem inneren Glück bewusst zu sein, und das sind sich Optimisten sehr wohl, erfüllt einem mit grosser Dankbarkeit.
Langfristig betrachtet verhindert Dankbarkeit also negative Gefühle wie Wut, Trauer, Angst oder Sorge.
Verringern sich diese Gefühle, können wir besser mit Stress umgehen und werden dadurch belastbarer. Was uns wiederum ruhiger und tiefer schlafen lässt.
Und: Dankbarkeit erhöht unser Selbstwertgefühl. Nur schon dafür würde es sich lohnen unsere Dankbarkeit zu kultivieren.
Sind wir dankbar, widerspiegelt sich dies sowohl in unserer Ausstrahlung als auch in unserem Verhalten. Wir sind und wirken sympathisch zu und auf andere.
Einerseits trägt unser Optimismus zu diesem Umstand bei. Andererseits ist es unser prosoziales Verhalten, das uns sympathisch macht.
Was ist prosoziales Verhalten?
Prosoziales Verhalten umschliesst all unsere Handlungen, mit denen wir zum Wohle anderer beitragen.
Hilfsbereitschaft und Höflichkeit zum Beispiel gehören dazu. Aber auch Verständnis und Empathie oder Toleranz.
Verständnis und Toleranz bilden eine Einheit. Das eine geht nicht ohne das andere. Wer also Verständnis hat, ist gleichzeitig auch tolerant. Toleranz wiederum bedeutet, dass wir bereit sind, uns auf Meinungen und Ansichten anderer einzulassen. Das ist ebenfalls prosozial, denn dieses Einlassen impliziert, dass wir verstehen wollen, warum jemand anders denkt als wir das tun.
Wir müssen diese andere Ansicht nicht gutheissen, aber wir sollten sie respektieren, denn hinter dieser Ansicht steht immer ein Mensch und dieser Mensch hat unseren Respekt verdient.
Etwas, das mir gerade in der jetzigen Zeit sehr am Herzen liegt.
Dankbarkeit hat noch einen weiteren Vorteil.
Wer Dankbarkeit empfindet, wird vom Leben reich beschenkt und das täglich.
Entwickeln wir wieder die Fähigkeit, uns auf das Positive und Gute und auf all das Schöne in unserem Leben zu konzentrieren, werden wir am Ende des Tages immer mehr besitzen als am Morgen.
Warum ist das so?
Dankbarkeit ohne Wertschätzung gibt es nicht. Wer also dankbar ist, schätzt ganz selbstverständlich auch den Wert von dem was er ist, hat oder auch erhält. Genau dieses Wertschätzen sorgt dafür, dass wir am Abend mehr besitzen als wir am Morgen hatten.
Dankbarkeit bereichert uns also automatisch und das in allen Bereichen.
Fokussieren wir uns jedoch darauf, was uns scheinbar fehlt, werden wir immer zu wenig haben.
Lenken wir unsere Aufmerksamkeit hin zu Dingen, die uns glücklich machen, uns begeistern oder uns ein Wow entlocken, entwickeln und fördern wir ganz nebenbei, positives Fühlen. Daraus resultiert positives Denken und das wiederum führt zu einer positiven Grundeinstellung oder eben Optimismus.
Neurobiologen stellten jedoch fest, dass negative Gefühle schneller sind als positive.
Positive Gefühle brauchen immer etwas länger, bis sie in unserem Hirn ankommen und mit den passenden Bildern und Erinnerungen zusammen verknüpft und abgelegt werden können.
Das ist auch der Grund, warum die meisten von uns spontan fünf schlechte Dinge aufzählen können, die sie in den letzten drei Tagen erlebt haben und von den dazu passenden Gefühlen, auch sogleich in Rage, Sorge oder Trauer versetzt werden.
Es uns zugleich aber schwerfällt, von fünf guten Erlebnissen zu berichten. Den Gefühlen fehlte schlicht und einfach die Zeit, um im Hirn anzukommen. Sie gingen in der Flut unserer anderen Gedanken und Emotionen verloren.
Diese positiven Gefühle wirken dann im Vergleich zu den negativen, wie verblichene Fotos. Ihnen fehlt das Leben. Die negativen hingegen springen uns, mit ihrer Üppigkeit, förmlich an.
Dankbarkeit ist eine Möglichkeit unseren positiven Gefühlen die Zeit zu verschaffen, welche sie benötigen, um im Hirn anzukommen und sich dort niederzulassen.
Empfinden wir Dankbarkeit verweilen wir automatisch einen Moment länger in unserer Freude, dem Glück oder auch dem Staunen, und genau um diesen Moment geht es.
Somit ist Dankbarkeit ein Teil der Basis, die für unsere positive Grundeinstellung und somit auch für unser Wohlbefinden und am Ende sogar für unseren Erfolg verantwortlich ist.
Denn, wie wir nun wissen, Menschen die sich wohl fühlen, strahlen ein ganz anderes Charisma aus als Menschen, die ihren Pessimismus zur Schau tragen.
Der einfachste Weg dazu, nimm dir Zeit für das Schöne und Gute in deinem Leben.
Geh mit offenen Sinnen durch deine Welt. Entdecke in ihr wieder all die Kleinigkeiten, die du in der Hektik deiner Tage übersehen hast oder für die du dachtest, keine Zeit zu haben.
Bleibe einen Augenblick in diesen Glücksmomenten und lasse deinen positiven Gefühlen damit Zeit, in deinem Hirn anzukommen und sich dort mit den Bildern, Gerüchen und Erinnerungen zu verknüpfen und zu verankern.
Ein anderer Weg: Sei prosozial. Tue bewusst Dinge für andere, von denen du weisst, dass du ihnen damit eine Freude bereitest, und erfreue dich dann an ihrer Freude.
Das potenziert einerseits dein eigenes Glücksempfinden und andererseits ist es einfach ein wundervolles Gefühl, anderen Gutes zu tun.
Das sind zwei Möglichkeit, es gibt aber noch viele andere, wie du Dankbarkeit und somit eine optimistische und positive Grundeinstellung kultivieren und in dein Leben integrieren kannst.
Wenn du willst, unterstütze ich dich, als dein persönlicher Mental- und Lifecoach, gerne dabei, diese für dich zu finden.
Ach ja, und es hilft auch, wenn wir uns selbst ab und an einfach etwas Gutes tun und uns dadurch mit Wohlbefinden beschenken.
Viel Spass also, beim Verwöhnen von dir selbst.
💙 Be kind to yourself and to others.
Herzliche Grüsse
Sonja
Es ist nicht
das Glück,
das uns dankbar macht,
sondern
es ist die
Dankbarkeit
,
die uns
glücklich macht.