Das Ungesagte
redet nachts
immer
ziemlich viel

Autor unbekannt

Wie stoppe ich es?

Wir alle kennen sie, diese Gedanken, die uns durch den Tag und in die Nacht hineinbegleiten. Sie können leise flüsternd sein, so dass wir sie kaum wahrnehmen. Oder aber zu lauten Stimmen anschwellen, die unsere gesamte Aufmerksamkeit einfordern.

Egal ob flüsternd oder laut artikulierend, diese zu Endlosschleifen ausufernden Gedankenkarusselle beeinträchtigen mit ihrer Omnipräsenz unser ganzes Leben und das fast immer ergebnislos. 

Die Suche nach einer Lösung wird für uns somit zur zermürbenden Frustration, die uns ungeduldig oder gar zornig machen kann. Ganz sicher aber beansprucht sie den Grossteil unserer Konzentration und somit auch unserer Energie für sich.

Am Ende erschöpft sie uns einfach und dies auf physischer wie auch auf psychischer Ebene.

Gedankenkarusselle
sind wie ein Schaukelstuhl.
Sie halten uns zwar in Bewegung
bringen uns
aber kein Stück weiter.

Warum aber drehen sich unsere Gedanken endlos?

Gedanken sind immer mit Gefühlen verbunden.

Es gibt keine Gedanken ohne Gefühle. Gefühle jedoch sind immer vielschichtig. Hinter unserer Wut zum Beispiel kann sich Angst verbergen und darunter Schuld verstecken.  

Um also eine Lösung für unsere Probleme zu finden, müssten wir uns von der Oberfläche lösen und uns auf die tieferen Schichten einlassen. 

Vor diesem Einlassen schrecken aber viele von uns zurück, da wir nicht wissen oder nicht wissen wollen, was diese tieferen Schichten alles zu Tage fördern könnten.

So bleiben wir lieber in der Sicherheit unserer vertrauten Gefühle sitzen und suchen somit auf einer Ebene nach Lösungen, wo wir keine finden werden. 

Somit führt uns dieses Ausharren am falschen Ort, leider auch nicht zum gewünschten Ziel. Im Gegenteil, es hat zur Folge, dass egal wie wir unsere Probleme auch drehen und wenden, wir uns immerzu gedanklich im Kreis bewegen und somit auf der Stelle treten.

Um unsere Gedanken zur Ruhe kommen zu lassen, müssten wir also mutig sein und uns aus der Komfortzone heraus und in die Stresszone hineinbewegen. 

Zudem liefert uns die oberste Schicht meistens einen Schuldigen. 

Nebst dem Mut, den wir bräuchten, geht es daher auch um Verantwortung, die wir übernehmen sollten.

Solange wir in der obersten Schicht unserer Gefühle bleiben, gibt es da auch immer einen Schuldigen, den wir für unsere Misere verantwortlich machen können.

Das ist praktisch, normal und naheliegend. Aber ehrlich gesagt, auch ganz und gar ergebnislos. Denn diese Schuldzuweisung bringt uns nicht weiter. Das tut sie nie.

Sie mag vielleicht kurzfristig erleichternd sein. Langfristig gesehen schadet sie uns aber nur.  

Manchmal ist es einfach wichtig und auch nötig, etwas tiefer zu gehen, als wir vielleicht gewillt sind. Denn nur dort werden wir Antworten finden, die uns wirklich helfen, unser Gedankenkarussell zu stoppen und wieder zur Ruhe zu kommen.

Gefühle wollen
gelebt
und
nicht gedacht
werden.

Ein weiterer Punkt ist, dass unser Hirn nicht Nichts denken kann.

Es ist also immer und zu jeder Zeit aktiv. Selbst im Schlaf. Somit verbraucht unser Hirn die meiste Energie unseres Körpers. 

Aber es ist immer bemüht, diesen hohen Energieverbrauch möglichst tief zu halten. Damit ihm das gelingt, sucht es pausenlos nach Lösungen. Hat es diese einmal gefunden, verwandelt es sie in Gewohnheiten. 

Gewohnheiten sind Selbstläufer und verbrauchen somit ein Minimum an Energie. Was wiederum unser Hirn, aber auch unseren gesamten Organismus entlastet.

Doch was meine ich denn nun mit Gewohnheiten?

Gewohnheiten sind mit Routine zu vergleichen.

Erlernen wir Neues, tun wir uns zu Beginn oft noch etwas schwer damit. Wir fühlen uns unsicher und es macht uns nervös. Je öfter wir jedoch dieses Neue üben, umso leichter fällt es uns. Irgendwann geht es uns so leicht von der Hand, dass wir es automatisch und ohne darüber nachzudenken ausführen.

Dadurch vermindert sich unser Stresslevel aber auch unsere Konzentration auf einzelne Schritte oder Bewegungsabläufe. Sind wir an diesem Punkt angelangt, reduziert sich unser Energieaufwand um ein Vielfaches. Das Neue wurde zur Routine.

Im besten Fall kommen wir sogar in den Flow und bauen dadurch Energiereserven auf, die wir dann wieder für andere Ideen verwenden können.

Die Augen
vor Problemen zu verschliessen,
ist wie im Bahnhof auf ein Schiff zu warten.
Es wird nie kommen.

Was hilft dir noch?

Ein Sprung
ins kalte Wasser,
eröffnet uns ein Meer
von Möglichkeiten.